„Wenn ich Menschen male, fühle ich mich ihnen viel näher.“
Elizabeth Peyton
Die amerikanische Künstlerin Elizabeth Peyton gilt als eine der publikumswirksamsten Porträtistinnen, sie selbst findet für sich einen ganz anderen Zugang. Peyton interessieren facettenreiche Persönlichkeiten mit Kanten und Ecken, Leute, die Visionen haben, etwas bewegen, Höhen und Tiefen durchleben und Erfolg haben.
Betrachtet man ihre Arbeitsweise, so erkennt man die akribische, höchst emphatische Herangehensweise der amerikanischen Künstlerin. Den japanischen Eiskunstläufers Yuzuru Hanyu analysierte sie in unzähligen Videos, las sehr viel über seine Trainingsmethoden, auch im mentalen Bereich, und kam zur Erkenntnis, dass sich genau diese Kombination aus physischem Training, Hypnose und Körpervisualisierung einen Flow mit enormer Schönheit entstehen lässt. Und genau diese wollte sie dem Betrachter näher bringen.

Ausstellung Eventyr
Seit den 90er Jahren malt Peyton sehr intime, sensible Portraits, manchmal auch Stillleben und setzt sich mit Vergänglichkeit, Gefühlen, Gesten und Gegenständen auseinander. Dabei löst sie die Grenzen zwischen den verschiedenen Genres der Malerei auf und kreiert damit eine erweiterte Form der Portraitmalerei.
In der Ausstellung Eventyr (dänisch für Märchen und Abenteuer) präsentiert die Galerie Ropac Salzburg 14 Arbeiten der amerikanischen Künstlerin. Die meisten entstanden 2018 und zeigen genau die am Beginn angesprochenen „Starken Charaktere“, nicht unbedingt die medial viel zitierten Celebrities.
„Ich male keine Celebrities. Aber ich mache mir zunutze, dass es einfacher ist, Bilder von bekannten Menschen zu finden. Das wurde seit meinen Anfängen immer einfacher durch das Internet. Aber es interessiert mich nicht, die Celebrity-Kultur zu kommentieren. Ich male hauptsächlich Menschen, die etwas machen.“
Lebenslauf
Peyton, Jahrgang 1965 in Connecticut USA geboren, lebt und arbeitet in New York und Berlin. Sie studierte an der School auf Visual Arts New York (Abschluss 1987).
Ihr Ausstellungsdebüt fand 1993 im Zimmer 828 des New Yorker Chelsea Hotels statt, wo sie Arbeiten von Napoleon, Balzac oder König Ludwig präsentierte. Das Exklusive daran: die Besucher mussten sich einen an der Rezeption deponierten Schlüssel holen, um die historischen Sujets zu sehen. Der große Durchbruch gelang 1995 bei einer Ausstellung der Galerie Gavin Brown’se, wo sie Arbeiten von Kurt Cobain und den Sex Pistols präsentierte.
Zu ihren bedeutendsten Ausstellungen zählen Eternal Idol, Elizabeth Peyton – Camille Claudel in der Académie de France, Rom, Villa Medici (2017), die Überblicksausstellung im Hara-Kunstmuseum, Tokio (2016), die Retrospektive ihrer Druckgrafiken unter dem Titel Ghost im Mildred Lane Kemper Art Museum, St. Louis, USA, und in den Opelvillen, Rüsselsheim, Deutschland (beide 2011), sowie die wichtige Retrospektive Live Forever am Walker Art Center, Minneapolis, USA, die auch im New Museum, New York, in der Whitechapel Art Gallery, London, und im Bonnefantenmuseum, Maastricht, zu sehen war (2009-10).
– Quelle: Ausstellungsbeschreibung Galerie Ropac, Salzburg